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Whestbank

Anmeldedatum: 12.03.2012 Beiträge: 3 Wohnort: Manchester / UK
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Verfasst am: Mo März 12, 2012 11:36 pm Titel: Ein Neuer + weißnichtobichrichtigbin |
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Moin moin;
ich habe mich lange in diesem Forum umgesehen und viele interessante Beiträge gefunden. Gerade der freie Gedankenaustausch und der Wille, an die Grenzen und darüber hinaus zu gehen hat mir den Mut gegeben, mich hier zu registrieren.
Zu mir: Vor sehr langer Zeit habe ich Elektroinstallateur gelernt. Wollte mich mit Elektronik als Ausbau meines erlernten Berufes praktisch befassen: Schaltpäne gab es haufenweise. Wollte ich die Teile kaufen, hieß es: "Ham' wer nich..." Na ja, dann ein paar Jahre als "Blitz" zur See gefahren.
Was mich hierher treibt: Schon während der Lehre befasste ich mich mit Wirkungsgraden und Erzeugung von Energie, deren Umwandlung und Speicherung. Viele der möglichen Formen durchdacht: Photovoltaik, Erdwärme, Windenergie etc.
Da ich im Norden wohne, erscheint mir Windenergie als das Vielversprechendste. Nur: Kein Wind = Kein 'Saft'. Also: Speichern. Das geht über H2 (Wasserstoff), aber dann braucht man Gasspeicher + Motor/Generator. Bei Wasserstoff schreit die Frau gleich HILFE, hat (nicht ganz unberechtigte) Angst, dass der ganze Kram explodiert und der Motor macht zu viel Krach.
Bleiben Batterieen. Ok, Bleiakkus ist bewährte Technik. Aber: Die machen bekanntlich - je nach Qualität - spätestens nach 10 Jahren schlapp bzw. reif für Sondemüll. Dann fielen mir aus der Lehre die Stahlakkus ein.
Jetzt gegoogelt: Unkaputtbar, halten ewig. Aber: Saumäßig schweineteuer! In Chemie war ich noch nie ne große Leuchte: Die im Netz stehenden Reaktionsgleichungen sind für mich ein Buch mit 7 Siegeln.
Liebe Forumsmitglieder: Macht es Sinn, sich solche Akkus selbst zu bauen??? Ich meine es kann doch nicht so schwierig sein, die Zellen aus Kunststoff (z.B. Hostalenplatten) zusammen zu kleben und die Kathoden / Anoden in die geschaffenen Behälter einzubringen. Ich bin auch überfragt, wie dicht die Platten (Kathode / Anode) zusammen sein müssen, um zu brauchbaren Ergebnissen zu kommen.
Zu Guter Letzt: Man beschäftigt sich hier viel mit Hochfrequenz & Co; was mich auch interessiert. Ich weiß aber nicht, ob ich mit meiner Frage hier richtig bin. Ich bitte daher im Voraus um Nachsicht.
Viele Grüße
Whestbank |
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Dodes
Anmeldedatum: 05.04.2008 Beiträge: 761 Wohnort: Dortmund Technologiezentrum
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Verfasst am: Di März 13, 2012 12:53 pm Titel: Re: Ein Neuer + weißnichtobichrichtigbin |
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Hallo Whestbank,
zuerst mal Herzlich Willkommen im Forum.
Whestbank hat Folgendes geschrieben: | Dann fielen mir aus der Lehre die Stahlakkus ein.
Jetzt gegoogelt: Unkaputtbar, halten ewig. Aber: Saumäßig schweineteuer! |
Stahlakkumulatoren werden in Spezialbereichen eingesetzt, da sie
a.) als Primärelement ungenutzt locker Jahrzente überdauern können,
was sie als ,,Notstromquelle'' interessant macht und b.) mechanisch
sehr robust sind, so das ihnen auch starke Schockwellen nichts
anhaben können z.B. als Starterbatterie in einem Panzer.
Leider sind diese dafür nicht grade Energiespeicherwunder und besitzen
auch nur eine geringe Zyklenfestigkeit, weswegen sie für Netzzwischen-
speicherung ungeeignet sind.
Für die Netzzwischenspeicherung sind ja folgende Merkmale von
besonderen Interesse: Schnellladefähigkeit, Hochstromfestigkeit,
Zyklenfestigkeit, kein Memoryeffekt, hohe Kapazität.
Langlebigkeit, Temperturbereich, Selbstentladung, mechanische
Stabilität etc. spielen hier nur eine untergeordnete Rolle.
Daher sind hier Li-Ion >>Lithium-Ionen-Akku<< klar im Vorteil,
vor allem wo bereits an Na-Ion Akkus gebastelt wird, weil Natrium
verfügbarer und kostengünstiger wäre.
Ansonsten bleibt auch noch die Brennstoffzellentechnolgie, die ja
auch leicht reversibel eingesetzt werden kann.
Gruß Dodes. _________________
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Whestbank

Anmeldedatum: 12.03.2012 Beiträge: 3 Wohnort: Manchester / UK
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Verfasst am: Di März 13, 2012 11:53 pm Titel: Stahlakkus |
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Hallo Dodes,
vielen Dank für Dein Willkommen + Info wegen der Stahlakkus.
Das mit der Zyklenfestigkeit bei Stahlakkus wusste ich nicht.
Na – muss mal sehen: So viel ich mir angelesen habe, braucht bei Nachlassen
der Kapazität nur der Elektrolyt ausgewechselt zu werden. Das wäre die Kalilauge.
Ich sehe das nicht als so problematisch an wie z.B. bei Bleiakkus. Habe ich mal
gemacht: Dass brachte da aber nicht mehr als ob man ner alten Mähre Pfeffer in
den A… pustet: Das Blei war ja von den Platten weg. Sollte bei Stahlakkus nicht passieren.
Natürlich nehme ich jeden Rat an. Will aber trotzdem mal probieren.
– Also kleiner Akku mit VA – Platten. Mal sehen, was da bei rumkommt.
Wird etwas dauern, weil ich noch was anderes zu tun habe, aber ich halte Euch (das Forum) informiert. _________________ Es gibt keine dummen Fragen, aber dämliche Antworten. |
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Artur_X
Anmeldedatum: 18.05.2010 Beiträge: 191 Wohnort: Mannheim
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Verfasst am: Mo März 19, 2012 9:33 pm Titel: Re: Ein Neuer + weißnichtobichrichtigbin |
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Whestbank hat Folgendes geschrieben: |
Da ich im Norden wohne, erscheint mir Windenergie als das Vielversprechendste. Nur: Kein Wind = Kein 'Saft'. Also: Speichern. Das geht über H2 (Wasserstoff), aber dann braucht man Gasspeicher + Motor/Generator. Bei Wasserstoff schreit die Frau gleich HILFE, hat (nicht ganz unberechtigte) Angst, dass der ganze Kram explodiert und der Motor macht zu viel Krach.
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In der Tat, das Handling von Wasserstoff ist höchst problematisch : wir haben nun Autos mit Brennstoffzelle, die brauchen gerade mal 1,1 kg H2 auf 100 Kilometer. Sagenhaft, nur : die 1,1 kg sind halt 15 Liter, auch wenn man den Wasserstoff verflüssigt. Das sind Drücke um 750 bar und das ist eben nicht harmlos.
Viel ziviler sind die Drücke bei Erdgas und Methan. Dazu kann man den Wasserstoff verwenden, indem man die sog. Sabatier-Reaktion ausnützt :
4H2 +CO2 ==> CH4 +2 H2O
Jawoll, diese Reaktion verbraucht CO2 und könnte damit Emissionen verhindern.
Bei konventioneller Verbrennung des Methans haben wir dann folgende Reaktion
CH4 + 2O2 ==> CO2 + 2H2O
Insgesamt ist der Prozess also klimaneutral, er verbraucht genau so viel CO2, wie er später wieder abgibt. Die Idee wäre also : in Überschusszeiten aus dem Windstrom H2 erzeugen und aus diesem dann CH4. Das lässt sich mühelos ins Gasnetz speichern und steht dann zum Kochen, fahren, heizen und zur Stromgewinnung zur Verfügung.
Nun gehe ich der Netzgemeinde seit 2006 mit dieser Idee auf die Nerven, aber erst jetzt, seit Anfang 2012 gibt es das tatsächlich und heißt Greenpeace Windgas :
http://www.greenpeace-energy.de/windgas.html
Wobei ich nun nicht in der Lage war, den Preis abzuschätzen, zu dem das angeboten werden kann. Diesen Preis haben wir nun und er ist mit 5,67 cent pro KWh (für gewerbliche Kunden) sensationell billig. Zum Vergleich : normales Erdgas kostet so um die 7,2 c/kWh. Oder aber Benzin : da sind wir bei 19,2 cent/kWh.
Also ich würde schon sagen, Windgas ist state of the art. Wer hier etwas reißen will, muss besser sein.
Gruß Artur |
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