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Steve
Anmeldedatum: 20.12.2004 Beiträge: 539
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Verfasst am: Mi März 03, 2010 10:19 am Titel: Thermokamera im Selbstbau? |
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Hi,
ich denke schon länger darüber nach, ob es mit Eigenmitteln möglich wäre, eine Thermokamera zu realisieren.
Ich meine, ich habe schon mal wo so etwas gesehen. Irgendeine Webcam mit selbstrealisierter Chipkühlung und Langzeitbelichtung. Oder ging es da um Sternenbeobachtung...
Ich stelle mir das so vor:
Standardkamera zerlegen, Chipkühler realisieren.
IR-Transmissionsfilter vor die Standardoptik bauen.
Software anpassen für extreme Langzeitbelichtungen (so ab 1/2 Sekunde)
Bedenken hätte ich z. B., ob ein Standardobjektiv genügend Wärmestrahlung durchläßt, um ein Bild zu machen.
Software anpassen dürfte noch schwieriger sein :-/
Was meint ihr? _________________ Grüße, Stefan |
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rue
Anmeldedatum: 17.05.2004 Beiträge: 335 Wohnort: Kärnten/Österreich
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Verfasst am: Mi März 03, 2010 1:41 pm Titel: |
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Also folgende Eigenheiten von CCD-Chips würden meiner Ansicht die Sache erschweren:
Auf dem Chip befinden sich für ein Farb-Pixel ja gleich drei physikalische Pixels die
je ein Rot-, Grün- oder Blaufilter vorgesetzt haben. Ob diese IR durchlassen müsste man versuchen herauszufinden.
Weiters ist die Wellenlänge von als Wärme empfundenen IR so um 10um und damit deutlich größer als
die Größe eines Pixels eines (billigen) CCD-Chips. Mit kurzwelligerem IR (1...2um) könnte es was werden,
aber brauchbare Wärmebilder von z.B. Hausisolierungen, ect. wird man damit nicht machen können. _________________ mfG Rüdiger |
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rue
Anmeldedatum: 17.05.2004 Beiträge: 335 Wohnort: Kärnten/Österreich
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Verfasst am: Do März 04, 2010 9:20 am Titel: |
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Ergänzung:
CCD Infrarot-Kameramodule gibt es ja auch fertig für Überwachungszwecke. Diese sind oft auch gleich mit einer eigenen
IR-LED Beleuchtung ausgestattet. Leider ist die verwendete Wellenlänge
hier auch so um 1um und für Wärmebilder zu kurzwellig. _________________ mfG Rüdiger |
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Steve
Anmeldedatum: 20.12.2004 Beiträge: 539
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Verfasst am: Fr März 05, 2010 10:06 am Titel: |
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Danke für die Hinweise.
Ich denke, vor allem letztere Geschichte ist als Basis sinnvoller; ist eine Preisfrage. Jedenfalls, alles was ich bisher rausgegoogelt habe, war schlicht nichts. (Vielleicht sollte ich es mal mit englischer Suche probieren)
Professionelle Thermokameras scheinen ja wirklich eine teure Angelegenheit zu sein. _________________ Grüße, Stefan |
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Denker
Anmeldedatum: 11.03.2008 Beiträge: 519 Wohnort: Bayern 91
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Verfasst am: Fr März 05, 2010 12:24 pm Titel: |
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Vielleicht ist es doch möglich mit einer herkömlichen CCD Webcam Wärmebilder zu erzeugen...
Fakt ist, der CCD ist für Langwelliges Ir ( Wärmestrahlung ) nicht empfindlich !
Aber es könnte möglich sein, die Wärmestrahlung in nahes kurzwelligeres Ir umzuwandeln, in den Bereich in dem der CCD empfindlich ist.
http://de.wikipedia.org/wiki/Frequenzverdopplung
Meine Idee:
Eine große Linse, oder Spiegel ca 100mm - 200mm ( ein altes Teleskop ? ) um möglichst viel Wärme einzufangen, dann auf den Frequenzerhöher bündeln... Die umgewandelte Strahlung über eine weitere Optik auf den CCD bringen.
Sollte das funktionieren, brauchen wir noch einen Ir Filter vor der Sammellinse oder Spiegel, um nur Wärme einzufangen und störendes sichtbares Licht auszublenden.
Gruß Sandro _________________ Die Frage ist nicht ob es funktioniert, sondern wie ! |
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Steve
Anmeldedatum: 20.12.2004 Beiträge: 539
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Verfasst am: Do März 11, 2010 12:54 pm Titel: |
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Hmmm,
der Ansatz mit der Frequenzverdoppelung ist schon OK, aber Voraussetzung scheint dafür eine hohe Intensität der Primärstrahlung zu sein. Von dem her denke ich klappt das nicht.
Aber ich bin bei Youtube fündig geworden, zumindest was den Nah-IR Bereich betrifft. Viele Ansätze verwenden eine Videokamera mit Nightview Funktion; vor das Objektiv kommt jeweils ein mehr oder weniger geeignetes Filter, das die sichtbaren Anteile abfiltert, Nightview eingeschaltet, und schon sieht die Welt irgendwie anders aus. Daß diese Geschichte eher nicht für Wärmeverlustbetrachtungen an Häusern taugt, ist anzunehmen. _________________ Grüße, Stefan |
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Andi
Anmeldedatum: 05.04.2004 Beiträge: 1925
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Verfasst am: Sa März 20, 2010 11:35 pm Titel: |
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Könnt ihr vergessen, CCD`s und CMOS-Sensoren fangen nur bis ca. 1µm Wellenlänge ein, also knapp unterhalb des sichtbaren Bereichs.
Ab ca. 500°C fangen gegenstände an dunkelrot zu glühen, knapp darunter sollte man also mit einer IR-Filter-freien Kamera Objekte glühen sehen, aber für Wärmebilder von z.B. Häusern taugt das dementsprechend nicht. Alleine schon wegen der ungeeigneten Optik, Glaslinsen lassen ferne IR-Strahlung (10µm) nicht mehr durch.
Es gibt aber einen low-Cost-Lösungsansatz: Bei diversen Distributoren gibt es diese Sensoren zu kaufen, die auch in Infrarot-Thermometern stecken.
Der wird von einem Servomotor in einem Raster geführt, damit kann man dann quasi "Bildpunkte" abtasten.
Echte Wärmebildkameras benutzen Linsen aus Salz oder Germanium, und der Sensor besteht (u.A.) aus 2-dimensional angeordneten Mikrobolometern. |
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